Üüs driimerai – Ziele der friesischen Arbeit diskutiert

De dielnimmers oan de konferinsje Uüs driimerai op Oomram/Amrum

Die Friesen sollen und können mit Selbstbewusstsein Schutz und Förderung für die friesische Sprache einfordern. Dazu riefen die Sprecher der zweitägigen, vom Bundesministerium des Innern geförderten Konferenz “Üüs driimerai” des Bredstedter Nordfriisk Instituut auf. Die Vorsitzende des Instituts-Vereins Inken Völpel-Krohn und Institutsdirektor Professor Dr. Thomas Steensen konnten dazu im Hotel Hüttmann in Norddorf auf Amrum mehr als 60 Diskutanten begrüßen. Moderiert wurde die Zusammenkunft von den Institutslektorinnen Antje Arfsten und Wendy Vanselow. Vier Arbeitsgruppen betrachteten Präsenz und Perspektiven des Nordfriesischen. Diskussionsgrundlage war die vom Frasche Rädj (Interfriesischer Rat Sektion Nord) herausgegebene Schrift “Modell Nordfriesland”. Sie geht auf eine Initiative des Landespolitikers Kurt Hamer zurück. Gemeinsam mit den Friesen müssen Politik und Gesellschaft in Schleswig-Holstein dafür sorgen, so formulierte er, dass “Friesen tatsächlich in ihrer Heimat Nordfriesland Friesen sein und bleiben können”.

Wie wäre es, wenn Wirtschaft und Verwaltung Bewerber mit Friesisch-Kenntnissen bevorzugten? Wie wäre es mit einem Finanzfonds für Unternehmen, die dem Friesischen Raum geben? Diese Fragen stellte die Gruppe “Friesisch in Wirtschaft, Politik, Verwaltung und öffentlichem Raum” unter der Leitung von Jan Diedrichsen, Generalsekretär der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen. Die Welt sollte in den Medien auf Friesisch abgebildet werden. Dieses Ziel formulierte die Gruppe “Friesisch in den Medien und im Internet” unter Leitung von Onno Falkena, Experte für Minderheitensprachen und Reporter beim westfriesischen Radio- und Fernsehsender Omrop Fryslân. Es müsse eine solide professionelle und auch finanzielle Basis für friesische Medienleute geschaffen werden. Eine Internetplattform könnte ein Forum bieten für friesische Texte, Theater- und Filmprojekte. Darauf verwies die Gruppe “Friesisch in der Literatur, Musik und Theater” unter Leitung der Literaturwissenschaftlerin Dr. Ada Bieber von der Berliner Humboldt-Universität. Eine der konkreten Ideen: Eine Serie von Filmen, in denen friesische Gerichte gekocht und auf Friesisch erläutert werden.

Die Arbeitsgruppe “Friesisch in der Bildung” regte unter Leitung des westfriesischen Pädagogen Henk Wolf von der Nordelijke Hogeschool, Ljouwert/Leeuwarden unter anderem an, die Schulen im nordfriesischen Sprachgebiet zur Beschäftigung mit dem Friesischen zu verpflichten. Mehrsprachigkeit sei ein großer geistiger Reichtum. Das Bewusstsein dafür müsse vertieft und verstärkt werden. “Wichtig ist es für uns als Land zu wissen, welche Ziele Sie als Sprachgemeinschaft mit Ihrer Sprache haben und was dafür gebraucht wird. Werden Sie so konkret wie möglich!” Diesen Appell gab Renate Schnack, Minderheitenbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, der Konferenz mit auf den Weg. In einer Resolution ruft die Konferenz “Üüs driimerai” dazu auf, “durch intensiven und planmäßigen Einsatz ein ?Modell Nordfriesland? zu schaffen – auch als Vorbild für andere Regionen in einem Europa der kulturellen Vielfalt.” Die Ergebnisse der Konferenz werden in der Anfang Dezember erscheinenden Ausgabe 184 der Zeitschrift “Nordfriesland” nachzulesen sein.

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